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Autokauf: Diesel oder Benziner – Was ist sinnvoll?

Von Gitte H.

Letzte Aktualisierung am: 6. März 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Soll ich mir einen Diesel oder lieber einen Benziner kaufen?

Auto-Neukauf: Diesel oder Benziner, was darf es sein?
Auto-Neukauf: Diesel oder Benziner, was darf es sein?

Benziner oder Diesel kaufen – Das ist hier die Frage. Lange Zeit galt Deutschland als „Diesel-Land“: Noch 2015 entschieden sich 48 Prozent der Neuwagenkäufer für den Diesel und gegen den Benziner.

Aber diese Zahl ist rückläufig. Angesichts von Abgas-Skandalen und der Diskussion von Fahrverboten musste der Diesel in den vergangenen Jahren einen gehörigen Imageverlust hinnehmen und der Benziner geriet immer höher in Kurs.

2016 befanden sich unter allen Pkw-Neuzulassungen noch zu 45,9 Prozent Fahrzeuge mit Diesel-Motor. Im ersten Halbjahr von 2017 waren es hingegen nur noch 41,3 Prozent. Der Marktanteil der Benziner dagegen erhöhte sich von 52,1 Prozent im Jahr 2016 auf satte 55,8 Prozent im ersten Halbjahr 2017.

Doch trotz dieser Entwicklung ist die Frage beim Autokauf, ob es Benziner oder Diesel werden soll, für viele Fahrer weiterhin aktuell. Dieser Ratgeber informiert Sie über die Eigenschaften beider Fahrzeugtypen.

FAQ: Diesel oder Benziner?

Sind Diesel energieeffizienter als Benziner?

In der Regel ja, da zum einen der Kraftstoff Diesel mehr Energie enthält als Benzin und zum anderen Diesel-Motoren mehr dieser Energie in Bewegung umwandeln können als Benzin-Motoren.

Und welches Fahrzeug ist emissionsärmer: Diesel oder Benziner?

Diesel stoßen erheblich größere Mengen an Schadstoffpartikeln wie z. B. Stickoxiden aus als ein Benziner. Dafür produzieren sie mitunter aber weniger CO<sub>2</sub>. Insgesamt gelten Benziner als die umweltfreundlicheren Fahrzeuge.

Welche Steuervorteile genießen die jeweiligen Fahrzeug-Typen?

Diesel-Fahrer profitieren von einer geringeren Energiesteuer auf den Diesel-Kraftstoff. Dafür fällt jedoch die Kfz-Steuer fast doppelt so hoch aus wie für Benziner.

Diesel oder Benziner im Vergleich: die Vor- und Nachteile

Die Frage: „Was ist besser: Benziner oder Diesel?“ ist nicht ohne weiteres zu beantworten, denn beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Um Ihnen bei der Entscheidung für Diesel oder für Benziner zu helfen, haben wir für Sie die wichtigsten Kriterien gegenübergestellt.

Diesel oder Benziner - Wessen Treibstoff ist energieeffizienter?
Diesel oder Benziner – Wessen Treibstoff ist energieeffizienter?

Wer ist energieeffizienter: Diesel oder Benziner?

Die Kraftstoffe Diesel und Benzin werden beide aus Rohöl gewonnen. Diesel hat eine höhere Masse und ist schwerer, weil es mehr Kohlenstoffatome enthält – etwa 13 Prozent mehr als ein Liter Benzin. Genau aus diesen Kohlenstoffatomen wird bei der Verbrennung des Treibstoffs die Energie gewonnen. Daher stecken in einem Liter Diesel rund 13 Prozent mehr Energie als im Benzin.

Hinzu kommt, dass der Wirkungsgrad von Diesel- und Benzin-Motoren unterschiedlich ist. Während der Benziner ungefähr 37 Prozent der im Treibstoff enthaltenen Energie in Bewegung umwandeln kann, schafft der Diesel sogar 42 Prozent.

Auf die Frage, ob der Diesel oder der Benziner energieeffizienter funktioniert, muss deshalb eindeutig mit „Diesel“ geantwortet werden.

Diesel oder Benziner – Was ist umweltfreundlicher?

Um die Umweltverträglichkeit von Diesel- oder Benziner-Fahrzeugen zu beurteilen, muss ihr Abgasausstoß betrachtet werden.

Da Diesel-Fahrzeuge eine leistungsstärkere Motorisierung haben, benötigen sie generell weniger Treibstoff, um die gleiche Leistung zu erbringen wie ein vergleichbarer Benziner. Demnach stoßen sie theoretisch geringere Mengen des Klimagases CO2 aus, weshalb der Diesel lange Zeit als klimafreundlicheres Fahrzeug galt.

Tatsächlich aber sind Diesel-Autos häufig schwerer als Benziner, nicht zuletzt weil ihr Treibstoff eine höhere Masse hat. Ein höheres Fahrzeuggewicht erfordert wiederum einen höheren Spritverbrauch, weshalb der Unterschied zwischen Diesel und Benziner häufig etwas kleiner ausfällt als in der Theorie. Die Behauptung, der Diesel produziere weniger Kohlendioxid, stimmt daher nur teilweise.

Hinzu kommt, dass Diesel-Motoren im Vergleich zum Benziner erheblich größere Mengen an Schadstoffpartikeln ausstoßen. Dabei handelt es sich vor allem um gesundheitsschädigende Stickoxide, die die Schleimhäute und Atemwege angreifen.

In der Kategorie Umweltverträglichkeit geht der Punkt deshalb an den Benziner.

Ist Diesel oder Benziner teurer? Ein Kostenvergleich

Diesel oder Benziner? Die Kfz-Steuer ist für letzteren geringer.
Diesel oder Benziner? Die Kfz-Steuer ist für letzteren geringer.

Zum Ende dieser Gegenüberstellung soll noch ein Kostenvergleich von Diesel und Benziner folgen.

Wer einen Diesel oder Benziner gebraucht kaufen möchte, wird feststellen, dass der Anschaffungspreis für einen Diesel häufig günstiger ist als beim Benziner. Dies liegt daran, dass derzeit viele Autobesitzer wechseln und ihren Diesel als Gebrauchtwagen verkaufen. Da ergibt sich die eine oder andere Gelegenheit zum Schnäppchen.

Ein Grund dafür ist, dass in immer mehr Städten ein generelles Fahrverbot für Autos mit Diesel-Motor diskutiert wird, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren. Daher fürchtet so mancher Autofahrer, bald mit seinem Fahrzeug nicht mehr durch die Innenstadt zu kommen und sattelt auf Benziner oder Elektroautos um.

Beim Kauf eines Neuwagens ist der Preisunterschied nicht so offensichtlich und sehr von den Automodellen abhängig. Nicht selten gibt es Benziner, die günstiger daherkommen als vergleichbare Diesel-Autos.

In puncto Kosten profitieren Diesel-Fahrer vor allem von einer geringeren Energiesteuer: Diese ist für Diesel-Kraftstoff um 18,41 Cent geringer als für Benzin, wodurch sich die Kosten für die Tankfüllung gegenüber dem Benziner verringern.

Allerdings war es das auch mit den Steuervorteilen, denn die Kfz-Steuer ist für den Diesel in der Regel deutlich teurer. Im Vergleich mehrerer Modelle stellte sich heraus, dass mancher Diesel-Fahrer fast doppelt so viel Kfz-Steuer zahlen muss wie ein Besitzer eines Benziners.

Bei der Kfz-Versicherung ist die Differenz nicht ganz so dramatisch, doch auch hier muss für Diesel-Autos in der Regel mehr bezahlt werden.

Fazit: Ob Sie sich einen Diesel oder Benziner kaufen sollen, müssen Sie letztendlich natürlich selbst entscheiden.

Wenn Sie ein leistungsstarkes Auto suchen und oft lange Strecken fahren, so dass Sie merklich von den geringeren Spritkosten profitieren, könnte ein Diesel das richtige für Sie sein.

Möchten Sie dagegen an der Kfz-Steuer und der -Versicherung sparen und sind Sie viel in Städten unterwegs, sollten Sie sich nach einem Benziner umsehen.

Über den Autor

Gitte
Gitte H.

Gitte erhielt ihren Master-Abschluss in Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber im Bereich Verkehrsrecht und unterstützt die bussgeldkatalog.org-Redaktion tatkräftig im Lektorat. Außerdem zählen die Pflege und Kontrolle unseres YouTube-Kanals zu ihren Kernaufgaben.

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13 Kommentare

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  1. Daniel
    Am 5. April 2022 um 17:48

    Aktualisiert am 18.03.2022 ????

    Und aktuell ist der Diesel die teuerste Art ein Auto zu bewegen.

    Also unter den momentanen Gescihtspunkten macht es absolut gar keinen Sinn sich einen Diesel zu kaufen. Weder für Vielfahrer mit 30.000km im Jahr noch für Wenigfahrer mit 10.000km
    Diesel hat die höchsten Abgaben und der Sprit ist auch noch am teuersten.

    Wenn man sich die Entwicklung und Politk anguckt dürfte das auch so bleiben. Anders keeigt man den ach so bösen Diesel ja nisht aus den Städten und der Straße

  2. rudi
    Am 16. März 2022 um 15:38

    Also Diesel oder Benziner ist egal ,es kommt auf die Gesamt gefahrenen Kilometer im Jahr Drauf an
    was Viel oder wenig ist …….

  3. Christian
    Am 26. Juli 2020 um 9:14

    Leider wird bei solchen vergleichen immer vergessen was sonst noch alles dazugehört um den Kraftstoff zu verbrennen. Es mag zwar stimmen, dass der CO2 Ausstoß beim Benziner geringer ist, allerdings muss der Benzin ja irgendwie Produziert werden und in den Tank kommen bevor ich den Kraftstoff verbrenne und meine 100km fahren kann. Immerhin leben wir in einem geschlossenen System (Erde).
    Die Seite [Link von der Redaktion entfernt] gibt hierbei einen recht guten Einblick in die zusätzlichen Bereiche wie Transport und Raffinerie des Treibstoffes.
    Ergebnis=> objektiv betrachtet. pro LITER verbrauchtem Kraftsoff hat der Benziner weniger CO2 Ausstoß.
    Fazit: Wenn das identische Fahrzeug mit dem Diesel 1l weniger braucht, ist klar der Diesel im “CO2-Umweltvorteil” wenn aber das gleiche Fahrzeug gleich viel Diesel wie Benzin braucht, ist aus Sicht der Umwelt (CO2-bezogen) der Benziner zu bevorzugen. (Abgesehen von den Raffinerieschwierigkeiten wenn jetzt alle Diesel fahren würden).

  4. Ursulus
    Am 23. Februar 2020 um 17:53

    Gratuliere zu diesem Beitrag. Er sagt, was ich auch gesagt hätte.

  5. Peter
    Am 29. Januar 2020 um 19:52

    An die ganz schlauen @toto:
    Es heißt auch nicht KOBALD sondern COBALT. Wenn schon möchtegern-klug der Unmut ausgedrückt werden soll, bitte das gefährliche Halbwissen in fundiertes Wissen ausbauen und in einem dafür vorgesehenen Forum platzieren. Hier definitv fehl am Platz.
    Ich schließe mich mit meiner Meinung und den offenen Fragen Georg an und hoffe, dass man demnächst mehr Klarheit bekommt.

  6. Cool
    Am 10. Januar 2020 um 18:07

    Sagt ein bescheuerter über den anderen … KOBALT!

  7. loco
    Am 8. Januar 2020 um 22:04

    Du Held! Du startest allen Ernstes einen Rechtschreibflame, ohne dich vorher zu vergewissern, dass du das Wort auch richtig schreibst? Der Vollständigkeit halber: Es heißt KOBALT, du Vollhonk…

  8. toto
    Am 1. Januar 2020 um 12:43

    Noch mal für alle : Es heißt KOBALD und nicht KOBOLD!! Hier in diesem Forum ist es verzeihlich ( @Alfred), bei Grünen PolitikerInnen wie Frau Baerbock allerdings nicht!

  9. Alfred
    Am 26. Oktober 2019 um 13:30

    Ich finde es unmöglich ,dass wir von der Politik in eine Schiene gedrängt werden, obwohl alles noch nicht ausgetestet wurde.
    Kauf ich mir ein Elektro.- oder Hybrid Auto werde ich mit Steuerentlastung belohnt , muss aber bei der Anschaffung mit höheren ausgaben rechnen und habe ein schlechtes Gewissen , da sehr viele Rohstoffe wie Kobold oder Silizium ausgebeutet werden und die Menschen in diesen Ländern ihre Landwirtschaft.- und Gesundheit verlieren. Nur dass der Vater Staat gute Zahlen zu vergeben hat.
    Kaufe ich hingegen einen Diesel oder Benziner, muss ich höhere Steuern hinnehmen und ab jetzt auch noch höhere Spritpreise . Obwohl ich mit einem Diesel nach 100.000km erst soviel Schadstoff ausgestoßen habe , wie ein Elektro Auto gleich nach der Fertigung. Die Bevölkerung muss unbedingt besser aufgeklärt werden und die Politik sollte mal ein paar Gänge zurückschalten , da wir in Deutschland, finde ich schon einiges für die Erde tun. Warum wird China oder Amerika nicht besser zur Verantwortung gezogen ?
    China hat einen CO2 Ausstoß von 28% und Amerika von 19% , wir zum Beispiel ca.2%
    Es ist bestimmt richtig in Zukunft besser auf unsere Erde zu achten , aber wir als kleines Deutschland , sind nicht alleine auf dieser Erde, obwohl wir immer für alles bezahlen.

  10. Ho
    Am 28. September 2019 um 1:37

    Wenn ein Auto von dem KBA zugelassen wird, sollte in gleicher Zeit auch eine mindest Fahrzeit in Jahren festgelegt werden (10 – 15 Jahre),
    der Autofahrer muss auch Planen können, schließlich können nicht alle sich ständig ein neues Auto Kaufen, um die Industrie mit Hilfe
    den Umweltpolitik bei den Verkaufszahlen zu Unterstützen.

  11. Georg
    Am 21. Mai 2019 um 11:16

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    vielen Dank für Ihren Bericht. Aus Sicht der Autofahrer, die aktuell ein neues Auto benötigen (wie ich), und für die derzeit ein E-Auto nicht in Frage kommt, haben Sie leider keine Aussagen gemacht, wie aus Umweltgesichtspunkten die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp bei Dieselfahrzeugen zu beurteilen ist. Und: Sind diese gänzlich von Fahrverboten auch in Zukunft ausgenommen? Wie werden sich die Steuern auf Kraftstoffe und die Kfz-Steuer als Regulierungsinstrumente zur Förderung der Elektromobilität entwickeln? Diese Fragen müssten dringend schnellstmöglich und verlässlich geklärt werden. Übringens: Obwohl ich eine umweltfreundliche Grundauffassung habe, halte ich die verhängten Fahrverbote nicht für rechtens: Da der Staat (und nicht die Autoindustrie) für die Zulassung der Kfz zuständig und die Zulassung weder zeit- noch raumbefristet ist, kann ein Fahrverbot m.E. nicht verhängt werden. Wenn Staat oder Kommunen ein Fahrverbot für notwendig erachten, müssen alle Fahrzeuge betroffen sein (Ausnahmen: Anwohner, Versorgerfahrzeuge). Auch wäre m.E. für Schäden durch Fahrverbote zunächst der Staat haftpflichtig (er hat nicht intensiv genug geprüft, um die “Schummler”, besser “Betrüger” zu entlarven und hat die Zulassungen genehmigt; der Staat ist der Betrogene). In den Fällen, in denen Schummelsoftware eingesetzt wurde, könnte der Staat die Autoindustrie in Regress nehmen. Ich möchte die Autoindustrie nicht verschonen, aber die Sammelklagen von Privatpersonen gegen die Autoindustrie halte ich nicht für rechtens, weil -wie gesagt- der Staat als Genehmigungsbehörde von der Autoindustrie betrogen worden ist und nicht der Autobesitzer. Dieser ist nur durch eine unsaubere Rechtsauslegung zum Betrogenen gemacht worden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Georg

  12. Friedhelm
    Am 7. April 2019 um 10:46

    Die Darstellung ist unvollständig. Sie erwähnen zwar unter Schadstoffpartikel Stickoxide (meiner Meinung kein Partikel), aber AddBlue ist Ihnen keine Erwähnung wert.
    Schade.
    Keine Bewertung.

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