
Spätestens seitdem die Abwrackprämie ausgerufen wurde, hat der Begriff der Autoverwertung eine Eigendynamik erlebt. Einst kannte man vornehmlich den Weg, den alten Gebrauchten für wenig Geld zu verschleudern. „Bis da ss der TÜV uns scheidet“, stellte hier das Motto der Branche dar. Nach einem kleinen Rückblick in die Bilanz der Abwrackprämie soll der Weg des schrottreifen Gefährts einmal genau nachverfolgt werden.
Rückblick: Was ist aus der Abwrackprämie geworden?
Die Abwrackprämie war im Jahr 2009 der Renner: Geld für den schrottreifen Gebrauchten zu bekommen, um sich anschließend ein neues Gefährt zulegen zu können. Das schmeckte den sparsamen Deutschen, die gerne das eine oder andere Schnäppchen machten. Spannenderweise ist die Abwrack-Lust kein deutsches Phänomen geblieben, sondern wurde sogar international gefeiert. Nachahmer gab es ebenso, doch das ist mittlerweile Vergangenheit. Was nun bleibt, ist der statistische Blick zurück, die Evaluation der Idee, die Automobilbranche seitens des Staates anzukurbeln. Die Wirtschaftswoche kam zu folgendem Ergebnis:
- Der Automobilmarkt. Bejubelt wurde der Rekordumsatz von 3,8 Millionen Autos, die im Jahr 2009 verkauft wurden. Kein Wunder, gab es doch seitens des Staates 2500 Euro pro verkauften Neuwagen und damit eine großzügige „Spende“ von insgesamt fünf Milliarden Euro. Doch das böse Erwachen ließ nicht lange auf sich warten: Im Jahr 2010 wurden nur noch 2,9 Millionen Fahrzeuge verkauft. Mit Blick auf den Schnitt der Vorjahre (und 3,3 Millionen verkaufte Autos) bescherte die Abwrackprämie der Branche nur einen kurzen Hype. Und schlimmer noch: Bis sich der Markt erholt hat, soll es sogar zwei Jahre dauern. Ähnliche Szenarien ließen sich in anderen Ländern Europas beobachten.
- Die Automobilbranche. Ausländische Kleinwagen waren die Gewinner der Branche. Fiat setzt 86 Prozent mehr Autos ab. Auch Suzuki, Hyundai und Kia verbuchten ähnliche hohe Traumwerte. Das Nachsehen hatten indes die traditionellen deutschen Marken: Mercedes, BMW und Audi fanden nur schwerlich neue Besitzer.
- Der Umweltgedanke. Was nur noch die Wenigsten wissen: Einst wurde die Abwrackprämie gar nicht geboren, um die Automobilbranche anzukurbeln, sondern um die alten Stinker aus dem Verkehr zu ziehen. So war zumindest der Grundgedanke hinter der offiziell als „Umweltprämie“ bekannten staatlichen Förderung. Die Crux an der Sache ist allerdings Folgendes: Zwar sind die Neuwagen schadstoffärmer im Betrieb, der Herstellung ist allerdings alles andere als umweltfreundlich. Daher wurde ein positiver Effekt für die Umwelt bei Weitem verfehlt, wenn Autos verschrottet wurden, die eigentlich noch fahrtüchtig gewesen wären.
Nach der Abwrackprämie steht die reguläre Autoverwertung

Heute sieht man kaum mehr jemanden freudestrahlend umherrennen, wenn das Auto den Geist aufgegeben hat, denn die Zeiten der staatlichen Subventionen sind längst vorbei. Nun muss sich der Fahrzeugbesitzer wieder selbst um die Entsorgung des Fahrzeugs kümmern und bekommt nicht einmal etwas dafür. Die klassische Autoverwertung funktioniert dabei nach einem kundenfreundlichen 3-Schritte-Modell:
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- Abholtermin vereinbaren
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- Auto abholen lassen
- Verwertungsnachweis erhalten
Die Alternative zur Beauftragung einer Fachfirma für die Autoverwertung ist laut ADAC der Gang zum Hersteller: „Gesetzlich geregelt ist, dass seit dem 1. Januar 2007 sämtliche Hersteller und Importeure verpflichtet sind, Altfahrzeuge ihrer Marke kostenfrei zurückzunehmen. Die Abwicklung erfolgt in der Regel über die Vertragshändler.“ Allerdings erweist sich in der Praxis der Weg über einen professionellen Autoverwerter meist als der schnellere Weg zum Verwertungsnachweis, denn: Eben diese Firmen sind darauf spezialisiert, vom Geschäft mit dem Fahrzeugschrott zu leben. Das heißt sicherlich, dass ein Fahrzeug noch einen Restwert hat, doch wer nicht weiß, wie er einen Haufen Blech und Schrott zu Geld machen kann, investiert viel Zeit und Muße und bekommt das Fahrzeug dennoch nicht aus der Garage.
Auch wartet der Automobilclub mit einem weiteren Praxistipp auf: Das Aushändigen des Fahrzeugbriefs und des Fahrzeugscheins ist nötig, damit der Autoverwerter den Nachweis erstellen kann, dass das Fahrzeug fachgerecht und umweltfreundlich entsorgt wurde. Aber Achtung: „Sollte der Autoverwerter Ihr Fahrzeug als ‚Gebrauchtwagen‘ (also nicht zur Verschrottung) ankaufen, dann unbedingt den üblichen schriftlichen Kaufvertrag (…) abschließen!“
Tipps für die Suche nach einem seriösen Autoverwerter
Wer den komfortablen Weg über den Servicepartner „Autoverwerter“ geht, der sollte auf diese Auswahlkriterien achten:
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- Autoverwerter unterscheiden sich häufig im Service. Wer angibt, das schrottreife Fahrzeug abzuholen, der sollte dem Kunden auch in der Praxis keine Ablieferadresse nennen. Vor diesem Hintergrund ist es immer hilfreich, einen regionalen Autoverwerter auszuwählen.
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- Autoverwerter, die kostenlos das Schrottfahrzeug abholen, sind natürlich denjenigen vorzuziehen, die
Nach der Schrottpresse sieht der Berg alter Schrottautos so aus. Geld verlangen. Ein schlechtes Gewissen zu haben, ist dabei nicht nötig, denn Autoverwerter machen auch aus Schrott noch Geld und werden sicherlich nicht mit leeren Händen aus dem Deal hervorgehen.
- Autoverwerter, die kostenlos das Schrottfahrzeug abholen, sind natürlich denjenigen vorzuziehen, die
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- Wer besonders serviceorientiert agiert, bietet an, sich um die komplette Abmeldung und Verschrottung des Fahrzeugs zu kümmern. Alternativ muss der Fahrzeughalter selbst die Verschrottung, Abmeldung und alle weiteren bürokratischen Hürden im Alleingang meistern.
- Fahrzeughalter mit Schrottautos sollten darauf achten, dass der Autoverwerter nach den Grundsätzen der Altautoverordnung arbeitet. Das heißt, dass zunächst Flüssigkeiten und Schadstoffe entfernt werden. Dann werden noch verwendbare Autoteile ausgebaut. Buchstäblich ausgeschlachtet wandert das Fahrzeug dann in die Schrottpresse.
Quellen:
http://www.wiwo.de/unternehmen/…
http://www.autoverwertung-mannheim.org/
https://www.adac.de/infotestrat/…
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